Projektbeschreibungen 2014

Bebauungsplan, Uetersen - Biologische Erfassungen und Artenschutzbeitrag

Möller Plan, Wedel.

In Uetersen im Kreis Pinneberg ist zwischen der Klaus-Groth-Straße und dem J.-H.-Fehrs-Weg die Aufstellung eines vorhabensbezogenen Bebauungsplanes vorgesehen. Mit der Umsetzung dieses Bebauungsplanes sind Eingriffe in Natur und Landschaft verbunden. Die leguan gmbh wurde mit der Einschätzung des Eingriffsumfanges und der artenschutzfachlichen Situation beauftragt. Erfasst wurden Biotoptypen, Brutvögel und Fledermäuse. Für weitere artenschutzfachliche ggf. relevante Arten fand auf Grundlage der bekannten Verbreitungssituation der Arten und der Lebensraumausstattung im Untersuchungsgebiet eine Potenzialanalyse statt.

Biotoptypen und Nutzungsstruktur

Innerhalb des Untersuchungsgebiets wurden insgesamt 5 verschiedene Fundorte ausgewiesen, die 4 verschiedenen Biotoptypen bzw. Biotoptypenkombinationen nach der Standardliste der Biotoptypen Schleswig-Holsteins zugewiesen wurden. Gesetzlich geschützte Biotoptypen wurden nicht festgestellt.

Europäische Vogelarten

Im Untersuchungsgebiet wurden 12 Brutvogelarten (s. Tabelle 4 2) mit insgesamt 14 Brutpaaren registriert. Während für Amsel und Blaumeise je 2 Brutreviernach-weisen vorliegen, wurden bei allen anderen Brutvögeln ausschließlich einzelne Brutpaare dokumentiert: Amsel (Turdus merula), Blaumeise (Cyanistes caeruleus), Buchfink (Fringilla coelebs), Feldsperling (Passer montanus), Fitis (Phylloscopus trochilus), Heckenbraunelle (Prunella modularis), Kohlmeise (Parus major), Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla), Ringeltaube (Columba palumbus), Singdrossel (Turdus philomelos), Zaunkönig (Troglodytes troglodytes) und Zilpzalp (Phylloscopus collybita). Keine der nachgewiesenen Brutvogelarten steht auf der Roten Liste der Brutvö-gel der Bundesrepublik Deutschland oder ist nach der Gefährdungseinstufung des Landes Schleswig Holstein als gefährdet geführt. Bundesweit gilt der Feldsperling als Art der Vorwarnliste.

Fledermäuse

Es wurden in den 3 erwähnten Detektor-Begehungen 59 Fledermauskontakte, die 4 verschiedenen Arten zugeordnet werden können: Großer Abendsegler (Nyctalus noctula), Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus), Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) und Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus). Zudem zeigten sich an 3 Bäumen potenzielle Quartiermöglichkeiten, deren Besatz an Fledermäusen jedoch ausgeschlossen werden konnte. Die Rauhautfledermaus wird in Schleswig-Holstein als einzige im Untersuchungsgebiet vorgefundene Art auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft. Ihr Erhaltungszustand ist landesweit nicht bekannt. Der Erhaltungszustand der übrigen Arten wird in Schleswig-Holstein als günstig eingestuft. Für die Breitflügelfledermaus ist auf Bundesebene eine Gefährdung anzunehmen. Auf Landesebene wird die Art in der Vorwarnliste geführt. Ebenso wird der Große Abendsegler auf Bundesebene in der Vorwarnliste geführt, wohingegen er in Schleswig-Holstein als ungefährdet gilt. Für die Zwergfledermaus gilt die Datenlage in Schleswig-Holstein als defizitär. In ganz Deutschland gilt diese Art als ungefährdet.

Zum Schutz einiger Vogelarten wurden Maßnahmen vorgeschlagen die hier nicht im einzelnen erläutert werden.